Traumstart: Mit 6,66 Sekunden knackte Julian Reus in Erfurt auf Anhieb die EM-Norm er wird auch am 3. Februar am Start sein – gemeinsam mit Lucas Jakubzyk und Alexander Kosenkow. Foto: Marco Schmidt
ERFURT.Überlegungen gab es seit längerem, aus zwei Wettkampf-Formaten eines zu machen. Diese Idee ha-ben die Organisatoren vom Erfurter Leichtathletik-Centrum (ELAC) und dem ASV Erfurt zwar verworfen. Doch die ursprüngliche Idee, Thüringens Leichtathletik eine besondere Bühne unterm Hallendach zu verschaffen, lebt weiter und erhält neue Impulse: Nach dem erfolgreichen Probelauf im vorigen Jahr soll nun Phase-2 von zwei Spezialsportfesten die nationale Elite in Erfurt zusammenführen – im Sprint ist das garantiert.
Komprimiert, unterhaltsam und von hoher Qualität sollen die Veranstaltungen sein – genau so jedenfalls stellen sich zwei Erfurter Leichtathletik-Vereine diese Sportfeste vor, die nach der Premiere in 2014 am 3. und 4. Februar 2015, ab 18:30 eine Neuauflage in der Erfurter Leichtathletikhalle erleben. Jeweils vom frühen Abend an (zunächst mit Nachwuchswettbewerben) stehen am Dienstag in drei Wochen zunächst Sprint- und Lauf-wettbewerbe hoch im Kurs. Tags darauf sind die “Techniker” bei Drei- und Weitsprung sowie im Kugelstoßen gefragt.
Kleiner Rahmen mit Höhepunkt an Höhepunkt
“Die Athleten haben gesagt, sie hätten das gern wieder”, spielt ELAC-Vizepräsident Thomas Gentzel auf die ansprechende Vorlagen vor zwölf Monaten an. Sowohl das Abendsportfest des ELAC als auch das kleine Dreisprung-Meeting kam bei den Sportlern an. Lob, ein nationaler Rekord und eine Reihe persönlicher Bestleistungen nährten die Hoffnung zusätzlich, einen Höhepunkt von einst wiederbeleben zu können.
Ein Nachahmen des früheren, breit ausgelegten Teag-Indoors ist allerdings nicht beabsichtigt. Mit den Folgen der Misswirtschaft durch die damaligen Verantwortlichen hatte das ELAC noch auf Jahre danach zu kämpfen gehabt. Doch nicht nur aus Schutzgründen soll der Rahmen ein kleinerer bleiben, in dem sich dennoch Höhepunkt an Höhepunkt reiht. “Wir gehen davon aus, dass Spezialmeetings attraktiver sind”, erinnert Thomas Gentzel, zudem Koordinator Leistungssport im Landesverband, etwa an Erfolgsgeschichten wie das Weitsprung-Meeting in Bad Langensalza. “Die Zeit wird zeigen, wie es wächst”, erwartet er, wie Sprung-Landestrainerin Annelie Jürgens, aber noch keine Wunderdinge.
Während die bundesweite Ausschreibung bis Ende Januar anhält, ist sicher, dass es klasse besetzt sein wird. Im Sprint allemal. Mit Julian Reus ist Deutschlands Rekordhalter am Start. Der Erfurter, der Samstag mit 6,66 Sekunden über 60 Meter (EM-Norm) so schnell wie noch nicht in die Hallensaison gestartet ist und auch beim Istaf eingeladen ist, trifft auf seine Wattenscheider Teamgefährten Lucas Jakubzyk und Alexander Kosenkow.
Beide verkörpern ebenso die deutsche Elite, wie Lokalmatador Andreas Pohle (ASV Erfurt), der bei den Dreispringern das Starterfeld anführen wird. Dass es für den einen oder anderen um die Norm zur Hallen-EM in Prag im März geht, erhöht den Reiz. (S. Eß / 14.01.15 / TA-Sport)